Aktion Tagwerk: THG-Schüler „schuften“ einen Tag für Kinder in Ruanda

Ein Beitrag aus der Waltroper Zeitung (Hr. Bartel):

3 Schülerinnen präsentieren den Informationsflyer zur "Aktion Tagwerk" vor der Wanderausstellung zum Thema "Leben in Ruanda".

Wenn in der Klasse 9 im Fach Erdkunde das Thema Entwicklungsländer auf dem Lehrplan steht, gelangen die Schülerinnen und Schüler schnell zu der Erkenntnis, dass der Reichtum auf der Erde völlig ungleich verteilt ist“, erklärt Geografie-Lehrerin Claudia Mieck. Dagegen könne man ja etwas tun, kam die Idee in der Fachschaft auf. Gesagt – getan: Erstmals will die Pädagogin jetzt gemeinsam mit „ihrer“ Klasse 9c die Kinderhilfsaktion „Tagwerk“ unterstützen. Und das ist ein ganz schöner Kraftakt, wie die Schülerinnen Sara Baranowski (15), Sophia Bierbüße und Lilly Kraus (beide 14) berichten. Für den 10. Mai – das ist der Tag, an dem wegen der Abi-Prüfungen am Waltroper Gymnasium eigentlich unterrichtsfrei ist – laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren.

 

Die THG-Jugendlichen sollen zu „Helden“ werden 

„Wir sind durch alle Klassen von der 5 bis zur Q1 gegangen“, sagt Lilly Kraus, „um die Mitschüler von der Sache zu begeistern“ – mit Flyern, Vorträgen und Videos über die Kinderhilfsorganisation Human Help Network e. V., zu der die Stiftung Tagwerk gehört. Hauptsächlich, so Sophia Bierbüße, geht es um Kinder- und Jugendprojekte im afrikanischen Staat Ruanda, wo Kinderheime, alleinerziehende Mütter oder Ausbildungszentren finanziell unterstützt werden. Und was tun die THG-Jugendlichen, um „Helden“ zu werden – wie das Motto heißt – und möglichst viele Spenden einzutreiben? „Ganz einfach“, erklärt das PR-Trio, „sie suchen sich für den 10. Mai einen Job in einem örtlichen Betrieb und unterstützen mit dem erzielten Lohn die Stiftung Tagwerk.“ Wenn kein passendes Unternehmen gefunden wird, könnten aber auch einfach Eltern, Großeltern oder Nachbarn angesprochen werden. Ob Rasenmähen, Babysitten oder Autowaschen – alles ist möglich. „Fünf Euro pro Stunde werden als Richtwert für den Lohn angegeben“, ergänzen die Schülerinnen. Auch von einem geplanten Waffelstand in der Innenstadt hätten sie schon gehört. „Unser Appell ist jedenfalls auf große Resonanz gestoßen“, sagen die Neuntklässlerinnen.

 

Eine Arbeitsvereinbarung wird mitgebracht 

Toll wäre es natürlich, wenn die Schülerinnen und Schüler auf diese Art und Weise erfahren könnten, wie so ein Tag im Betrieb abläuft. Dafür sei sogar eine Arbeitsvereinbarung vorbereitet, damit die jungen Leute versichert seien und die Arbeitgeber informiert werden, wie sie den Lohn sicher an die Hilfsorganisation überweisen können.

Auch Beispiele, was so ein Tagwerk bewirken könne, zählen die Mitorganisatorinnen auf: Für nur fünf Euro kann Saatgut gekauft werden, mit dem eine Familie ein Jahr lang auskommt, zehn Euro kostet das Schul- und Lehrmaterial für ein Kind und 25 Euro ein umweltschonender Holzofen. Die Liste geht bis 200 Euro – das ist der Preis für eine Milchkuh.

„Wir sind gespannt, wie die Premiere läuft“, meint Lehrerin Claudia Miek. „Natürlich erhalten wir am Ende auch eine Rückmeldung der Stiftung, wie viel Geld beim Tagwerk zusammengekommen ist – und welche Klasse am erfolgreichsten war.“ Sara, Sophia uns Lilly jedenfalls hoffen, dass die Aktion viele Unterstützer findet – und künftig regelmäßig am Tag des mündlichen Abis in Waltrop „Helden“ hervorbringt.

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